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Am 18. Juni 1941, also zwei Monate nach der Einnahme Athens durch die deutsche Wehrmacht, verfasste Katherina einen Lebenslauf, um zur Reifeprüfung zugelassen zu werden. Die nachfolgenden Archivdokumente zeigen den Lebenslauf, das Zeugnis und das Gutachten der Schülerin Katherina.

✎  Transkript: Nikolaos Votsis, Alexander Tolias, Aristomenis Zeus Kotatis

Lebenslauf -Transkript des Lebenslaufs:

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Athen, den 18. Juni 1941

Hiermit beantrage ich die Zulassung zur Reifeprüfung im Herbst 1941.

Unterschrift der Schülerin

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Ich bin am 20. März 1925 in Alexandrien geboren und auf den Namen ….. getauft. Schon als ich geboren wurde, setzte sich mein Vater als Ziel, mich deutsch zu erziehen. Meine Mutter, die Griechin ist, wollte aus mir ein richtiges Mädel machen und später eine gute Hausfrau.

An die ersten Jahre meines Lebens kann ich mich selbstverständlich nicht erinnern. ich verbrachte die Kindheit in Alexandrien unter der Obhut meiner Eltern.

Ich war ein stilles Kind, das nicht die Streiche der anderen Kinder mitmachte, sondern sich lieber alleine beschäftigte. Mit viereinhalb Jahren wurde ich in einen katholischen

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Kindergarten, die einzige deutsche Schule in Alexandrien, geschickt. Doch konnte ich mich dort nicht wohlfühlen. Der öde, bedrückende Ton und die vielen Zeremonien waren für mich schrecklich und nach kurzer Zeit nahmen mich meine Eltern wieder heraus.

Bis zu meinem 7. Lebensjahr blieb ich zuhause und wurde auf Wunsch meines Vaters in Deutsch unterrichtet. Später gründeten einige Männer, darunter mein Vater, eine Deutsche Schule, um das Deutschtum in Alexandrien zu pflegen und zu verbreiten. Ich kam nun in diese Schule. Da ich mit anderen Kindern zusammenkam, wurde ich etwas lebhafter. Trotzdem war es für mich das größte Vergnügen, mit meinen Puppen zu spielen. Schon damals erwachte in mir die Liebe zu Kindern.

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Im Sommer 1933 fuhr ich mit meinen Eltern nach Deutschland. Die Freude mein Vaterland zu sehen, war überwältigend. Im Herbst kehrten wir wieder zurück und ein Jahr später trat ich in den BDM ein.

Schon damals hatte ich eine besondere Vorliebe für Gedichte und auch die Musik Schuberts gefiel mir. Mit 10 Jahren besuchte ich die Deutsche Höhere Schule. Bis zu meinem 14. Lebensjahr war ich vollkommen glücklich. In diesen Jahren sah ich zum ersten Mal unseren Füherer und dieses Erlebnis war für mich unauslöschlich.

Im Herbst musste ich meine Heimat verlassen, da der Krieg ausgebrochen war. Ich kam nach Athen und in die hiesige Deutsche Schule. Hier beeinflusste mich der Unterricht besonders stark. 

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Im April dieses Jahre konnte ich unsere siegreichen Soldaten bei ihrem Einmarsch in Athen begrüßen. Ich möchte später Dolmetscherin werden. Hoffentlich kann ich bald diesen Beruf ergreifen, um meinen Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können.

Zeugnis

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Das Gutachten der Lehrer

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Deutsche Schule Athen

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