Die Hungersnot während der Besatzungszeit traf die Bevölkerung in Griechenland besonders hart. Bereits durch den Kriegsbeginn 1939 gingen Griechenland wichtige Getreideimporte verloren und die Situation spitzte sich mit dem Griechisch-Italienischen Krieg ab Oktober 1940 weiter zu. Im April 1941 herrschte bereits ein großer Mangel an Lebensmitteln, der durch Missernten und die Abtretung der nördlichen griechischen Landesteile an Bulgarien verschärft wurde. Eine von den Briten verhängte Seeblockade, die alle von Deutschland besetzten Länder von wichtigen Einfuhren abschneiden sollte, sowie die systematische Plünderung und wirtschaftliche Ausbeutung durch die deutschen Besatzer führten zum endgültigen Zusammenbruch der Lebensmittelversorgung und der Wirtschaft.
Große Mengen an landwirtschaftlichen Produkten, darunter Kartoffeln, Rosinen und Olivenöl, wurden von den Besatzern beschlagnahmt und für die Ausfuhr ins Deutsche Reich bestimmt. Im Winter 1941/42 starben allein im Hauptstadtgebiet mindestens 30.000 Menschen an den Folgen von Unterernährung. Athen wurde mit der schlimmsten Hungersnot im besetzten Europa außerhalb der Konzentrationslager konfrontiert. Die Straßen Athens lieferten ein grauenvolles Bild: Menschen brachen zusammen, Passanten gingen achtlos an Sterbenden vorbei, die an den Straßenrändern lagen, bevor sie von der Müllabfuhr eingesammelt wurden. Besonders zu leiden hatten die unteren sozialen Schichten der Bevölkerung, darunter Arbeiter oder Teilzeitbeschäftigte. Letztlich aber waren alle gesellschaftlichen Schichten betroffen.