Ich muss gestehen, in meiner bisherigen 11-jährigen Schulkarriere habe ich schon so manche schlimmen Lehrer ertragen müssen. Und es fing schon im Kindergarten an. Täglich wurde ich von einer Erzieherin geplagt. Mit ihrer arroganten Art schimpfte sie mich immer, meine Schnürsenkel seien mal wieder offen, ich solle nicht so herumrennen, sonst würde sie mich nicht mehr in die Pause lassen. Und auch in der Grundschule und im Gymnasium gab es keinen Mangel an schlimmen Lehrern, die einen beim geringsten Anlass demütigten.
Sie jedoch, Herr Pöschl, sind eine ganz neue Herausforderung. Mit dem nationalsozialistischen Regime hatte ich es bisher noch nicht zu tun gehabt. Auch wenn mich die Sprachen, also ihre Fächer Latein, Griechisch, Französisch und darüber hinaus auch die Philosophie sehr interessieren, glaube ich nicht, dass es mir ein Vergnügen wäre, sie als Lehrer zu haben. Allein um als Lehrer im Ausland tätig zu sein, müssen sie Mitglied der NSDAP sein.
Dies bestätigt, dass sie der NS-Ideologie zustimmen oder sich zumindest darauf einlassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die strenge, autoritäre Art der Nazis auch in ihrem Unterricht widerspiegeln würde und ich habe kein Interesse an einem Unterricht teilzunehmen, bei dem man Angst um seinen Schulabschluss haben muss, wenn man es wagt, die eigene freie Meinung zu äußern oder dem Lehrer zu widersprechen.