Lehrerin von Hauff 4 Hintergrundinformationen

Die Voraussetzungen der deutschen Auslandslehrer und Auslandsschulen unter der NS-Regime

Die deutschen Lehrer im Ausland bekamen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten neben ihren sonstigen Verpflichtungen eine weitere Funktion. Sie wurden vom auswärtigen Amt als propagandistische Vorbilder einer “deutschen Herrenrasse” ausgewählt und sollten das nationalsozialistische Ideal repräsentieren. Sie mussten diszipliniert, gehorsam und körperlich, sowie auch mental “gesund” sein. Da die politische Zuverlässigkeit ein Kriterium für die Auswahl der Lehrer war, waren die meisten im Optimalfall überzeugte nationalsozialisten und Mitglieder verschiedenster NS-Bündnissen. Deswegen wurde auch die Mehrheit der Schulfächer von der nationalsozialistischen Ideologie stark geprägt. NS-Werte und Theorien wurden in den Fächern intensiv behandelt, sodass manche Themen, sogar in Fächern, die keinen offenbaren Zusammenhang mit diesen Themen hatten, (oft indirekt) gelehrt wurden, wie z.B. die sogenannte “Rassenkunde” im Fach Mathematik. Die Vermittlung der NS Ideologie im NS-Weltanschauungsunterricht war für die deutschen Schüler der damaligen DSA verpflichtend, nicht aber für die einheimischen, griechischen Schüler. Das Ziel einer deutschen Auslandsschule war schließlich, fremde Kulturen in eine zukünftige deutsche Gesellschaft zu integrieren. Wenn man alles das bedenkt, wird der Grund klar, weswegen die Lehrerin Frau von Hauff von der Deutschen Schule Athen letztendlich auch entlassen und nicht weiterempfohlen wurde. Sie wurde vom Direktor als “unnazionalistisch und parteifeindlich” und “physisch und psychisch gestört” verstanden.

Griechenland als Asylort für jüdische Flüchtlinge in NS-Zeiten

In den frühen Jahren der NS-Regierung Deutschlands gab es für viele Juden und andere Minderheiten noch Hoffnung, dass sich ihr Alltag nicht zu sehr verändern würde. Diese Wünsche kamen jedoch nicht in Erfüllung. Im Gegenteil, die Situation verschlechterte sich allmählich mehr. In der zweiten Hälfte der 30’ger Jahren gab es schon eine sehr große Diskriminierung gegen Juden, sie wurden von der deutschen Öffentlichkeit nicht als gleichwertig, als unzuverlässig, bösartig und feindlich betrachtet. Oft blieben sie arbeitslos und arm. Das bedeutet, dass es ökonomische, sowie auch sozialpolitische Gründe für eine Flucht gab. Die Mehrheit der Flüchtlinge wollte nach Palästina, einige flüchteten auch nach Amerika oder andere europäische Länder. Griechenland wurde häufig als ein Transitort für Palästina benutzt. Jedoch fanden zahlreiche Emigranten Sicherheit in Griechenland, wo antisemitische und ausländerfeindliche Meinungen, trotz den Versuchen der deutschen Außenpolitik, nicht weit ausgebreitet waren. Die griechische Wirtschaft profitierte sogar von den neuen Arbeitskräften. Die Situation verschärfte sich aber in Griechenland während der deutschen Besatzung. Juden und andere Minderheiten wurden verfolgt und ermordet. Auf vielen Inseln und Städten gab es allerdings eine große Solidarität unter dem Volk und Widerstand, sodass viele Flüchtlinge nicht ums Leben kamen.