Unvergessliche Begegnungen mit Jugendlichen der Fritz-Karsen Schule aus Berlin und dem Campus Marienthal aus Hamburg, Treffen mit bedeutenden politischen Persönlichkeiten wie Heiko Maas im Ernst-Löbe-Haus, Besuche historischer Erinnerungsorte, intensive Gespräche mit Historikern über das auch nach fast 80 Jahren Unbegreifbare „Warum“ der furchtbaren Verbrechen der Nationalsozialisten und noch Vieles mehr erlebten die SchülerInnen der DSA erinnert Gruppe auf ihrer Berlinreise. Hier wollen wir unsere Eindrücke und Erlebnisse mit euch teilen.
✎ Beitrag: Regina Wiesinger
Aus der Vergangenheit lernen, gemeinsam Zukunft gestalten - „DSA erinnert“ in Berlin
Herzliche Begegnungen mit Jugendlichen multikultureller Herkunft der Fritz-Karsen Schule aus Berlin und dem Campus Marienthal aus Hamburg, ein spannendes und bedeutsames Treffen mit Herrn Heiko Maas im Ernst-Löbe-Haus, eine gemütliche Stadtrundfahrt auf der Spree, Besuche historischer Erinnerungsorte an die Zeit des NS-Terrors, intensive Gespräche mit Historikern über das auch nach fast 80 Jahren Unbegreifbare „Warum“ der furchtbaren Verbrechen der Nationalsozialisten und das „Wie“ schaffen wir in Zukunft ein friedliches Zusammenleben ohne Ausgrenzung, Hass und Gewalt, das und noch Vieles mehr erlebten die SchülerInnen der DSA erinnert Gruppe im Rahmen Ihrer Erasmus+ Begegnungsreise in Berlin, einer Woche voller Höhepunkte mit unvergesslichen Eindrücken, Erfahrungen und Erkenntnissen.
Bildquelle: DSA erinnert Berlinreise Juni 2022, Fotoarchiv „DSA erinnert“
Es ging aber nicht nur um den Blick zurück in die Vergangenheit, sondern vor allem um den gemeinsamen Blick von deutschen und griechischen Jugendlichen in die Gegenwart und Zukunft. Was lehrt uns die Vergangenheit über unsere Gegenwart? Wie können wir aktuelle gesellschaftliche Phänomen besser verstehen, einordnen und angemessen darauf reagieren?
Bildquelle: DSA erinnert Berlinreise Juni 2022, Fotoarchiv „DSA erinnert“
Schülerbegegnungen in Berlin
Dazu nutzte die „DSA erinnert“ Gruppe die Möglichkeiten des Erasmus+ Programms und traf sich mit SchülerInnen der Fritz-Karsen Schule und dem Campus Marienthal aus Hamburg. In gemeinsamen Workshops an Lernorten wie 7xJung Gesicht zeigen↵ oder an der Freien Universität, dem Projekt Memories of the Occupation in Greece↵ diskutierten und tauschten sich die SchülerInnen über Geschichte und Gegenwart aus. Ein Kennlernspiel, das die globale Vielfalt und familiäre Herkunft der SchülerInnen spielerisch darstellte, machte deutlich, wie international und divers unser Zusammentreffen war. „Wir haben die ganze Welt umarmt“, so die begeisterten Worte eines Schülers der DSA. Die interkulturellen Begegnungen bereicherten die Sicht auf viele historische und aktuelle Probleme. Flucht, Verfolgung, Krieg, Ausgrenzung u.a. sind leider konkrete Erfahrungen, die etliche Jugendliche aus ihren eigenen Familien kennen. Die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Thema „Deutsche Okkupation in Griechenland“ bildete die Brücke über damals und heute zu sprechen.
Bildquelle: DSA erinnert Berlinreise Juni 2022, Fotoarchiv „DSA erinnert“
Forschen und recherchieren an Gedenkstätten und Archiven
Eine Schülerin der „DSA erinnert“ Gruppe fasste Ihre Empfindungen beim Besuch der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz sehr treffend in folgenden Worten zusammen. „Die Geschichtsbücher beschreiben die Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus sehr abstrakt. Es bleibt immer etwas Fremdes, das nichts mit einem persönlich zu tun hat. Man muss an die historischen Orte gehen, an denen die Verbrechen ihren Ursprung hatten, sie selbst erforschen, sich mit ihnen auseinandersetzen, die historischen Dokumente studieren, um das Unfassbare auch nur annähernd zu verstehen.“
Historische Recherche war der DSA erinnert Schülergruppe ein wichtiges Anliegen, daher forschte sie im politischen Archiv des Auswärtigen Amtes um Antworten auf noch viele offene Fragen im Zusammenhang mit der DSA Schulgeschichte in der NS-Zeit und der Verstrickung der damaligen DSA mit der deutschen Besatzung in Griechenland von 1941-1944 zu finden.
Bildquelle: DSA erinnert Berlinreise Juni 2022, Fotoarchiv „DSA erinnert“
Fortsetzung der Schülerbegegnungen in Athen
Die Begegnungen der Jugendlichen werden in Athen fortgesetzt. Die gemeinsame Arbeit deutscher und griechischer SchülerInnen dient dazu, Aufarbeitung der gemeinsamen Vergangenheit als wichtigen Teil einer gemeinsamen Erinnerungskultur zu verstehen und sich mit der deutschen Okkupation in Griechenland während des Zweiten Weltkriegs auseinanderzusetzen. Die Arbeit mit historischen Quellen fördert die Sensibilisierung für gesellschaftliche und staatliche Unrechtsstrukturen, Diskriminierung und Ausgrenzung damals und heute. Sich zu den Erfahrungen mit der Quellenarbeit und den Zeitzeugeninterviews auszutauschen und Verständnis für die Positionen der jeweiligen Länder zu fördern, ist ein wichtiges pädagogisches Ziel der Reise und der Begegnungen der Jugendlichen. Die Gruppenmobilität wurde aus Mitteln des Europäischen Erasmus+ Programms finanziert.
Bildquelle: DSA erinnert Berlinreise Juni 2022, Fotoarchiv „DSA erinnert“